Ziele des Personal Branding

Inhaltsverzeichnis

Der erfolgreiche Aufbau einer Personenmarke auf LinkedIn erfordert Zeit und Engagement. Aus diesem Grund ist das strategische Vorgehen wichtig für eine erfolgreiche Umsetzung. Schritt eins in der Strategiefindung ist die Frage nach dem „Warum?”:

Warum möchtest du Personal Branding auf LinkedIn betreiben? Welches Ziel verfolgst du? Was soll es dir bringen? Hier gibt es mehrere mögliche Ziele, die du erreichen kannst.

Je mehr Zeit du investierst, desto mehr Ziele erreichst du!

Visibilität und Aufmerksamkeit

Personal Branding führt in jedem Fall zu mehr Sichtbarkeit. Du wirst für Kollegen zum Ansprechpartner und bei Vorgesetzten und Mitarbeitern hinterlässt du einen Eindruck. Auch bei Kunden und Partnern rückst du verstärkt in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit. Je mehr du postest, desto mehr Reichweite kannst du generieren. Stimmt das wirklich? Jein. Eines ist sicher: Höhere Sichtbarkeit gebührt mit hoher Wahrscheinlichkeit dem, der mehrmals wöchentlich und nicht nur einmal im Monat postet. Aber aufgepasst: Nur weil du mehrmals pro Woche oder vielleicht mehrmals am Tag Content hochlädst, heißt das nicht, dass du gleich zum Influencer auf LinkedIn wirst. Neben Quantität zählen vor allem auf einem Business-Netzwerk die Qualität und der Mehrwert deiner Inhalte.

Aufbau eines Netzwerks

Menschen lieben es, in Gesellschaft zu sein, und das ist auch in der Online-Welt nicht anders. Vernetzungen bieten die Möglichkeit zum Austausch mit Kontakten, die zu Partnerschaften, Inspirationen, Investitionen oder neuen Arbeitgebern bzw. -nehmern werden können. Kreierst du guten Content, wollen sich andere Professionals mit dir vernetzen und deinem Netzwerk beitreten. Stelle dir LinkedIn als Bühne auf einer Konferenz vor: Der Redner beendet seinen Vortrag und vorne neben dem Podium versammeln sich innerhalb kurzer Zeit viele unterschiedliche Menschen, die mit dem Redner in Kontakt treten möchten. Mit dem einzigen Unterschied, dass du im echten Leben wahrscheinlich nicht täglich Vorträge hältst. LinkedIn ist deine Bühne. Der Content, den du postest, deine Rede – an jedem Tag im Jahr. Vor allem introvertierten Persönlichkeiten spielt diese Form des Netzwerkens in die Karten. Du würdest es dir vielleicht nicht zutrauen, eine Keynote vor Tausenden von Menschen zu halten, weißt aber, dass deine Inhalte es wert sind, gehört zu werden. Also: Trau dich! Deine Beiträge kannst du ohne Lampenfieber verfassen und dann gezielt mit anderen Professionals ins Gespräch kommen.

Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt

Natürlich haben Mitarbeiter mit einer hohen, relevanten Reichweite und einem wertvollen Netzwerk einen gewissen Wert für Arbeitgeber. In Zukunft könnte eine hohe Followerzahl in Arbeitsverträgen eingepreist und vergütet werden. Und vor allem die Qualität des Netzwerks kann sich auszeichnen. Mitarbeiter mit einem hochkarätigen Netzwerk sind in der Lage, diese mit Unternehmens-News und Informationen zu Produkten und Services zu bespielen. Außerdem bringt es dem neuen Arbeitgeber viel, wenn ein Mitarbeiter Kontakte mit ins Unternehmen bringt. Was dem amerikanischen Online-Händler für Tiernahrung Chewy wohl der Wechsel von Andreas von der Heydt von Amazon wert war, oder der kürzliche Wechsel von Chewy zu einem der größten deutschen Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen Tchibo? Mit knapp einer halben Million Follower ist er immerhin einer der größten Accounts im DACH-Bereich.

Positionierung als Experte

Expertise bedeutet, in einem ausgewählten Bereich einen hohen Wissensstand zu haben. Wenn du zu einem bestimmten Thema gute Inhalte teilst, werden andere dir ein hohes Maß an Wissen in diesem Bereich zusprechen und dich als Experten anerkennen. Nun ist es aber so, dass es selbst in Nischen bereits eine hohe Zahl an Experten gibt. Der Unterschied ist, dass einige Experten für ihr Wissen bekannt sind und andere nicht. Das bedeutet keinesfalls, dass diese Experten inhaltlich stärker sind – höchstwahrscheinlich aber besser gebucht und auch bezahlt. Sichtbarkeit zahlt sich aus. Ein Beispiel dafür ist Hermann Simon. Er ist Unternehmensberater, Wirtschaftsprofessor sowie Autor und bietet Strategieberatung mit Fokus auf Marketing und Pricing an. Natürlich können das viele andere Unternehmensberater auch. Aber durch etliche Publikationen, durch den Aufbau einer Personal Brand auch abseits von LinkedIn, die bspw. durch eine Kolumne im Manager Magazin unterstützt wurde, hat er eine höhere Sichtbarkeit als andere Strategieberater. Und wie rückst du als Experte in den Fokus der Wahrnehmung anderer? Indem du dein Wissen teilst. Auch wenn du am Anfang denkst „Wieso sollte ich kostenlos mein Wissen abgeben?”, wirst du schnell den Mehrwert erkennen. Sobald du dich als Experte positioniert hast und auch so wahrgenommen wirst, wirst du mehr von deinen Followern zurückbekommen, als du geben kannst.

Loyalität und Wertschätzung

Wirst du auf LinkedIn aktiv, erhältst du unheimlich motivierende Nachrichten von Professionals aus der Community, die dich loben und anspornen. Das mag im ersten Moment ein banales Ziel sein, doch wer es erlebt hat, weiß was es auslöst. Dieses Gefühl von Wertschätzung spendet Kraft, gerade wenn man mal wieder in Arbeit versinkt. Dazu motiviert es ungemein, weiterzumachen. Hinzu kommt, dass deine Community dich vor Kritikern in Schutz nimmt. Betrachte den Aufbau einer Community als eine präventive Maßnahme für dein Krisenmanagement. Social-Media-Shitstorms haben in der Vergangenheit gezeigt, wie schnell sie die Existenz lang etablierter Unternehmen in Gefahr bringen können. Mit loyalen Anhängern schaffst du eine Basis für den Ernstfall. Du hast bestenfalls eine Beziehung zu deinem Netzwerk etabliert, in dem Fehler vergeben und neue Chancen erteilt werden.

Lead-Generation

Die Königsdisziplin ist die Kundengewinnung über LinkedIn. Auch das passiert natürlich nicht über Nacht. Deine Glaubwürdigkeit und Erfolgschancen in Akquise-Gesprächen erhöhen sich jedoch deutlich, wenn du bereits zuvor bei einem potenziellen Kunden Interesse geweckt hast. Du etablierst ein Standing und Vertrauen, bevor es überhaupt in Richtung eines Verkaufsgesprächs geht. Das kann dein entscheidender Vorteil sein, denn Menschen kaufen von Menschen. Um den Erfolg von Social Selling messbar zu machen, hat LinkedIn den sogenannten Social Selling Index (SSI) veröffentlicht. Es handelt sich um ein Bewertungstool, welches Nutzer in vier verschiedenen Kategorien einschätzt:
  1. Professionelle Marke aufbauen
  2. Gezielt die richtigen Personen finden
  3. Durch Einblicke Interesse wecken
  4. Beziehungen aufbauen
Der Social Selling Index gibt an, wie sehr sich die Investitionen in deine Personal Brand bereist rentieren. Der SSI ist ein guter Richtwert für Vertriebler. Er gibt also an, wie gut du dich als Person auf LinkedIn bereits verkaufst. Der Wert wird aber auch dadurch beeinflusst, wie häufig dein Profil gesucht wird und wie oft du mit deinen Kontakten interagierst oder selbst nach neuen suchst. Ein Wert zwischen 60 und 80 zählt bereits zu den Top-Rankings.
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